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Was macht Bankkonti für Auslandbürger so teuer?

Aktualisiert: 28. Jan. 2024

Mehr Aufwand, mehr Organisation, mehr Risiko: Damit begründen Schweizer Banken ihre hohen Kontogebühren für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Aber stimmt das?


"Wie Sie wissen, unterliegen Bankgeschäfte mit Kunden, die ausserhalb der Schweiz leben, immer zahlreicheren reglementarischen und fiskalischen Verpflichtungen." Das schreibt die Waadtländer Kantonalbank aktuell ihrer Kundschaft, die im Ausland Wohnsitz hat.

Und weiter: Um wenigstens einen Teil dieser zusätzlichen Aufwendungen für Auslandschweizer auffangen zu können, werde die monatliche Kontogebühr von 20 auf 30 Franken erhöht.


Dreifachte Gebühr im günstigsten Fall


Auch die Genfer Kantonalbank, punkto Gebührenpolitik Auslandschweizern wohlgesinnt, erhöht ihre Jahresgebühr um 8 Franken, von 108 auf 116 Franken. Mit dieser Gebühr sind die Genfer im Quervergleich immer noch die günstigsten.

Sie verlangen von Auslandschweizern nur das Dreifache dessen, was Bewohnerinnen und Bewohner in der Schweiz bezahlen müssen. Bei der Zürcher Kantonalbank, um ein Extrembeispiel zu nennen, ist es das 31fache.


Trotz dreifachem Preis: Bei der Auslandschweizer-Organisation ASO gilt die Genfer Kantonalbank BCGE gar als Vorzeige-Institut. Die ASO hat entsprechend eine Partnerschaft mit der Genfer Bank geschlossen.

Dies, weil die BCGE sich bereit erklärt habe, "Auslandschweizern die Eröffnung und Beibehaltung von Bankbeziehungen zu ähnlichen Konditionen wie für Personen mit Wohnsitz in der Schweiz anzubieten."


Mehr Administration


Eine Frage aber bleibt: Ist die Bewirtschaftung von Konti bei Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern wirklich aufwändiger? "Ja", sagt Daniel Pfanner, Direktor der Stadtberner Bank EEK. Für jede Kontoverbindung eines Auslandschweizers mit Wohnsitz in der EU müsse jährlich Meldung an die Eidgenössische Steuerverwaltung erstattet werden. Zudem müsse für die interne wie die externe Aufsicht eine Liste aller Auslandschweizer erstellt werden.

Das klingt nach Aufwand, nach Arbeit, die aber irgendwie noch überschaubar scheint – ein bisschen mehr Administration. Es ist Punkt 1 unter den Kostengründen.



Erschienen auf Swissinfo am 15. März 2021

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